BARLACH | KOLLWITZ – Nie wieder Krieg

Nachricht 19. August 2024

23. Juni bis 20. Oktober 2024
Kulturgeschichtliches Museum und St. Katharinen Osnaberück


Im Museumsquartier Osnabrück werden rund 100 Grafiken und Skulpturen von Ernst Barlach (1870-1938) und Käthe Kollwitz (1867-1945) gezeigt. Drei Skulpturen von Barlach, „Lehrender Christus“, Kruzifix II und das als „Schwebender Engel“ bekannte „Güstrower Ehrenmal“ sind während der Laufzeit der Ausstellung in der St. Katharinenkirche zu sehen.

Im Gespräch berichten Pastor Otto Weymann und Dr. Maren Koormann über diese besondere Kooperation.

Pastor Weymann: Liebe Frau Koormann, wir freuen uns sehr, dass es mit der Kooperation unserer Kulturkirche mit dem Museumsquartier geklappt hat! Die Ausstellung „BARLACH | KOLLWITZ – Nie wieder Krieg“ ist für uns wirklich ein bedeutendes Ereignis, das eine eindringliche Botschaft für Frieden und Menschlichkeit vermittelt. Besucher:innen dürfen sich auf eine vielfältige Auswahl von rund 100 Grafiken und Skulpturen von Ernst Barlach und Käthe Kollwitz im Museumsquartier Osnabrück freuen, die von der Ernst Barlach Gesellschaft in Hamburg und weiteren Leihgebern zur Verfügung gestellt wurden. Insbesondere freue ich mich, dass es uns gelungen ist, in diesem Rahmen drei Skulpturen von Barlach, darunter das berühmte „Güstrower Ehrenmal“, in unsere Kirche zu holen.

Dr. Maren Koormann: Die Kooperation mit der Kirche war uns sehr wichtig. In einer Zeit, die von anhaltenden Konflikten geprägt ist, ist es enorm wichtig, im Bemühen für Freiheit und Frieden auf Zusammenarbeit und Austausch zu setzen.

Pastor Weymann, Sie haben bereits erwähnt, dass Sie auf einer Gemeindefahrt nach Ratzeburg zum ersten Mal auf die Skulptur von Ernst Barlach aufmerksam wurden. Was bedeutet Ihnen persönlich, dass die Barlach Skulpturen hier in Osnabrück gezeigt werden?

Pastor Weymann: Diese Präsentation ist für mich von besonderer Bedeutung, da sie eine Verbindung zwischen Kunst und Spiritualität herstellt. Die Werke von Barlach und Kollwitz sprechen eine universelle Sprache des Leidens und der Hoffnung, die für Menschen aller Glaubensrichtungen und Weltanschauungen relevant ist. Es ist eine Ehre für unsere Gemeinde, einen Raum für diese wichtige Botschaft des Friedens und der Menschlichkeit zu bieten.

Dr. Maren Koormann: Da kann ich nur zustimmen. Die Arbeiten von Ernst Barlach und Käthe Kollwitz passen daher sehr gut zum Leitbild und zum Ausstellungskonzept des Museumsquartiers. Wir fühlen uns den Werken Felix Nussbaums und seinem Erbe verpflichtet. Unser Programm setzt sich immer wieder gegen alle Formen von Menschenfeindlichkeit ein. Barlach und Kollwitz haben mit ihren Werken nicht nur ästhetische, sondern auch politische und soziale Aussagen getroffen. Insbesondere die Werke von Käthe Kollwitz sind einfühlsame und zugleich kraftvolle Zeugnisse der Missstände ihrer Zeit. Ihre, und in Teilen auch Barlachs Kunst ist geprägt von einer tiefen Empathie für das Leiden der Menschen und einem unerschütterlichen Glauben an die Möglichkeit einer besseren Welt. Die Grafiken und Skulpturen erzählen von Trauer, Not und Verzweiflung, aber auch von Hoffnung und Solidarität.

Pastor Weymann: Die Ausstellung trägt den Titel „Nie wieder Krieg“, der auf das berühmte Plakat von Käthe Kollwitz aus dem Jahr 1924 zurückgeht. Diese Botschaft ist heute genauso wichtig wie vor hundert Jahren, wenn nicht sogar noch dringlicher. In einer Welt, die von Gewalt, Krieg und humanitären Krisen gezeichnet ist, müssen wir uns immer wieder daran erinnern, dass wir uns als Gemeinschaft zusammenschließen und uns für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen.

Dr. Maren Koormann: Das sehe ich auch so: Frieden erfordert Einsatz und Initiative. Diese Kunstwerke sind ein Aufruf zum Handeln, zum Engagement für Gerechtigkeit, Mitgefühl und für ein friedliches Zusammenleben.

Das Begleitprogramm zur Ausstellung ist eine Kooperation der Kulturkirche St. Katharinen und dem Museumsquartier in Osnabrück. Es findet teilweise im Museumsquartier und teilweise in den Räumlichkeiten der St. Katharinenkirche statt.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der Ernst Barlach Gesellschaft und wurde im Hinblick auf die Kirche mit freundlicher Unterstützung der Hanns-Lilje-Stiftung, Hannover, ermöglicht.

Zur Website der St. Katharinenkirche