Initiiert und organisiert vom Freundeskreis der Hanns-Lilje-Stiftung
Kurz vor 15 Uhr im Innenhof des Friedrich-Rittelmeyer-Haus in der Ellernstraße. Ein Streichquartett macht sich bereit. Notenblätter werden mit Wäscheklammern auf den No-tenständern befestigt. Instrumente werden ausgepackt und gestimmt. Einige Bewohner des Hauses sitzen auf den Bänken und Stühlen. Erwartung macht sich breit. Mitarbeiterinnen und Pfleger bringen immer mehr Bewohnerinnen und Bewohner in Rollstühlen. Der Innenhof füllt sich mit gebotenem Abstand. Man sitzt auf den Balkonen. Fenster werden geöffnet. Noch eine Woche vorher stand das Haus teilweise unter Quarantäne. Wenige Mitarbeiter und Bewohner waren positiv auf Corona getestet. Nun steigt die Vorfreude auf ein Konzert. Inzwischen sind alle Bänke und Stühle besetzt. Die Musikerinnen sind bereit. Iris Maron gibt den Einsatz. Die Ouvertüre zu Telemanns Don Quijote Suite erklingt. Bachs Air und Pachelbels Kanon folgen. Bekannte Melodien. Sie werden erkannt, werden leise mitgesummt. Jemand dirigiert. Ein Paar schmiegt sich versonnen aneinander. Wohlige Harmonie macht sich breit. Unterbrochen nur vom Beifall. Nach 30 Minuten endet das kurze Konzert. Iris Maron bedankt sich für die Aufmerksamkeit. „Wir haben gerne für Sie gespielt! Bleiben Sie behütet!“
Die Musikerinnen ernten viel Dank und werden gebeten wiederzukommen. „Sie haben uns Freude geschenkt!“ „Das war schön!“ „Wann kommen Sie wieder?“ Eine Bewohnerin hat Tränen in den Augen.
Das war das 50. Stiftungskonzert seit dem 16.06.2020. Initiiert und organisiert vom Freundeskreis der Hanns-Lilje-Stiftung und der Hanns-Lilje-Stiftung, finanziell unterstützt vom Rotary Club Hannover, der Bürgerstiftung Hannover und der Bethmann Bank. Freischaffende Künstler wurden für halbstündige Konzerte engagiert. Für einige seit Wochen und seit Monaten die Möglichkeit, endlich wieder honoriert vor Publikum zu spielen. „Ein Geschenk Gottes!“ 74 Musikerinnen und Musiker waren an den 50 Konzerten beteiligt. 34 Häuser wurden „bespielt“. UnterschiedlichsteEnsembles wurden zusammengestellt. Da gab es die Soloharfenistin, die drei Herren mit Tuba, 3 Trompeten, das Bratschen-quartett, das Trompetenquartett, Bratsche und Akkordeon, Streichensembles von 2 bis 7 Mitwirkende zum Teil mit Laute, Piano, Cembalo, Trompete oder Akkordeon. Da gab es Sängerinnen und Sänger solo, im Duett oder die 4 Männerstimmen von „Voktett“. Jazz wurde gespielt vom Trio bis Sextett, mit und ohne Gesang.
Es erklang Musik vom Barock bis zur Gegenwart. Von Bach bis zu den Beatles. Gespielt von Profis in bester Qualität. Ein Gewinn für beide Seiten.Gerade in den Häusern, in denen schwere Pflegefälle zum Teil mit Demenz leben, konnte man die Wirkung von Musik beobachten. Sie erreicht die Herzen und beglückt.
Nun geht es an die Planungen für den Advent – Ihre Spende ist herzlich willkommen!