Lesung und Gespräch mit Nilüfer Türkmen am 18.11.2022 um 18 Uhr
Ein Projekt der Kulturkirche Bremerhaven zu Gast in der Krankenhauskapelle des Ameos Klinikum Mitte Bremerhaven - gefördert durch den Fonds "Kulturarbeit in Kirchen" der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers und der Hanns-Lilje-Stiftung.
Ein kleines Mädchen aus Bremen steht plötzlich mit ihrer Mama auf der Straße, irgendwo in der Türkei. Die Mutter tut alles, um ihre dreijährige Tochter zu beschützen und zu versorgen – doch sie sieht Verfolger und Entführer, wo keine sind, und spricht mit Leuten, die es nie gegeben hat. Oder mit der Lampe oder der Wand. Der einzige Halt im Leben des Mädchens ist eine schizophrene Frau. Die ersten neun Jahre ihres Lebens verbringt Nelly in einer Welt, in der die Grenzen zwischen Realität und Wahn verschwimmen. Sie hat in ihrer Kindheit traumatische Erlebnisse gesammelt wie andere Kinder Sticker. Kein Einzelfall: An die 300.000 Kinder wachsen in Deutschland mit einem schizophrenen Eltern-teil auf. Nilüfer Türkmen, das kleine Mädchen von damals, ist heute eine starke Frau, Mitte 20, lebt in Bremen und studiert Politik und Jura. In ihrem Buch erzählt Nilüfer Türkmen jetzt, wie sich das anfühlt und wie sie es geschafft hat, die ersten schweren Jahre ihres Lebens zu verarbeiten. Damit setzt sie ihr Engagement für mehr Aufklärung über psychische Krankheiten fort.