Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums seines bahnbrechenden Römerbriefkommentars und des berühmten „Tambacher Vortrags“ über den „Christ in der Gesellschaft“ widmet sich die Veranstaltungsreihe den politischen Implikationen der Theologie Karl Barths (1886–1968), gefördert durch die Hanns-Lilje-Stiftung. Zudem wird vom 12.-19. November 2019 die Ausstellung „Gott trifft Mensch“ – zu Leben und Werk von Karl Barth" in der hannoverschen Kreuzkirche präsentiert.
Barths Theologie hatte immer auch eine politische und gesellschaftskritische Ausrichtung. Darin kommt ein grundsätzliches Anliegen dieses bedeutenden Denkers des 20. Jahrhunderts zum Vorschein. Es lädt zu einer Aktualisierung und Anwendung auf Herausforderungen der Gegenwart ein. Dass Barth gleichermaßen von der Bibel und der Tageszeitung aus denkt, ist geradezu sprichwörtlich geworden. Er setzte sich seit dem Beginn des Ersten Weltkrieges gegen den politischen Missbrauch der Theologie zur Wehr. Auch war er in der „Weimarer Republik“ leidenschaftlich politisch engagiert und betätigte sich als ein Mitstreiter im Kirchenkampf gegen die Nazi-Diktatur. Nicht zuletzt zeichnete er sich als ein wacher Mahner und Warner im Nachkriegsdeutschland aus.
Der Frage, was uns dieser scharfsinnige und kritische Beobachter von Politik und Gesellschaft heute zu sagen hätte, widmet sich die Veranstaltungsreihe in Vortragsabenden, u.a. mit Prof. Dr. W. Travis McMaken, Lindenwood University of St. Charles, Missouri, Christine Lieberknecht, Pastorin und Ministerpräsidentin a.D. sowie Dr. Irmgard Schwaetzer, Bundesministerin a.D., Präses der Synode der EKD. Im gemeinsamen Gespräch, in Podiumsdiskussionen und im Rahmen einer Ausstellung zu Leben und Werk Barths soll über die heutige Relevanz seiner Theologie nachgedacht werden.