13. Oktober 2023, 13 Uhr, bis 14. Oktober 2023, 16 Uhr
Geschichtliches Lernen zählt heute kaum noch zu den hochrangigen didaktischen Prinzipien religiöser Bildung, obwohl historische Dimensionen in nahezu allen Themenbereichen des Religionsunterrichts eine wesentliche Rolle spielen. Doch bereits in der theologischen Lehramtsausbildung wird dieser Aspekt marginalisiert, was sich nicht zuletzt darin zeigt, dass an kleinen Universitätsstandorten in aller Regel auf eine Professur für Kirchengeschichte verzichtet wird. Vielen (angehenden) Akteuren in der religiösen Bildung fällt es daher schwer, die Bedeutsamkeit historischer Zusammenhänge für religiöse Lernprozesse hinreichend zu begründen. Vielmehr gilt Kirchengeschichte sowohl aus Perspektive der Lehrenden als auch aus Sicht der Lernenden als verstaubt und langweilig.
Offensichtlich bedarf es einer neuen methodischen wie auch gegenständlichen Entgrenzung der Kirchengeschichtsdidaktik. Postkoloniale, anamnetische und ökumenische Ansätze können hierbei neue Wege aufzeigen. Vor diesem Hintergrund stehen sowohl fachdidaktische als auch inhaltliche und methodische Fragestellungen im Mittelpunkt der von der Hanns-Lilje-Stiftung geförderten Tagung, die das Institut für Theologie an der Leibniz Universität Hannover vom 13. bis 14. Oktober 2023 veranstaltet. Wie sind historische Dimensionen in religiöse Bildung eingeschrieben und wie können sie sichtbar gemacht werden? Welche Lehr- und Lernmethoden sind hierfür besonders geeignet? Und welche Inhalte gilt es zu vermitteln? Darüber hinaus soll umgekehrt aufgezeigt werden, welche Rolle religiöse Dimensionen in der historischen Bildung spielen.
Ort: Leibniz Universität Hannover, Schlosswender Str. 1, R. 004.
Die Tagung ist öffentlich, die Teilnahme kostenlos.
Kontakt für Fragen und Anmeldung: florian.wiedemann@theo.uni-hannover.de