Die Jury würdigt mit der Auszeichnung Susan Donath dafür, dass sie sich in ihren Werken der bildenden Kunst zutiefst eindrücklich mit Toten- und Sterbekultur auseinandersetzt. Sie absolvierte ein Meisterschülerstudium der Bildhauerei in Dresden. Ihren Objekten und Inszenierungen sind ihre sensiblen Recherchen unmittelbar anzusehen. Die künstlerische und inhaltliche Qualität ist überzeugend. Wie wichtig die Bearbeitung dieses Themenfeldes ist, zeigt sich gerade wieder während der Corona-Pandemie. Ihr Werk verbindet kirchliche und nichtkirchliche Erinnerungskultur und bietet feinsinnige Anstöße. Es fordert individuell wie auch gesellschaftlich heraus. So gelingt es der Künstlerin, bei den Betrachterinnen und Betrachtern neue Bilder entstehen zu lassen. Die Jury sieht darin das enorme Potenzial, sich mit existentiellen Fragestellungen im Dialog mit Kirche und Theologie zu befassen und diese zugleich zu transformieren, wegweisend für die bildende Kraft von Kunst und Kultur.
Als beispielhaft und herausragend bezeichnet die Jury Susan Donaths Ausstellung „Verlust. Von Totenkronen und Erinnerungskultur“ im Sakralmuseum St. Annen, Kamenz 2018. Der dazugehörige Katalog erschien 2019. Ihre Werke wurden in Einzelausstellungen in Deutschland und Tschechien sowie in Gruppenausstellungen international präsentiert, sowohl in Kirchen als auch in säkularen Ausstellungsräumen. Arbeiten im öffentlichen Raum schuf sie in mehreren europäischen Ländern.