Hanns-Lilje-Stiftungspreis 2017 in den Kategorien Wissenschaftspreis und Initiativpreis vergeben

20.000 Euro für junge Wissenschaftler/innen und für Initiativen und Projekte zum Thema: Wissenschaft, Technik und Wirtschaft für das Leben

Mehr als 200 Gäste feierten in der Neustädter Hof- und Stadtkirche in Hannover die Preisträger des „Hanns-Lilje-Stiftungspreises Freiheit und Verantwortung 2017“. Die Auszeichnung wird seit 2010 von der hannoverschen Hanns-Lilje-Stiftung verliehen. Mit 20.000 Euro ist er der höchst dotierte Preis, den kirchliche Stiftungen an Nachwuchswissenschaftler und Initiativen vergeben. Ausgezeichnet wurden diesmal herausragende wissenschaftliche Arbeiten und Projekte, die sich innovativ mit Fragen der Bedeutung der Wirtschaft für unser Leben auseinandersetzen.

Die Theologinnen Dr. Claudia Fülling aus Köln und PD Dr. Gotlind Ulshöfer aus Tübingen nahmen am Abend die Auszeichnungen für ihre herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten zu den Themen Empathie im Wirtschaftshandeln und soziale Verantwortung in Unternehmen in Empfang.

In der Kategorie herausragende Initiativen gab es gleich drei Sieger: Das Projekt „5.000 Brote – Konfirmanden backen für Brot für die Welt“ vom Evangelischen Verband Kirche Wirtschaft Arbeitswelt erhielt einen Preis. Ebenfalls ausgezeichnet wurden die Tätigkeit des Bonner Vereins Südwind und des Karlsruher Arbeitskreises Evangelischer Unternehmer, die sich für eine gerechtere Weltwirtschaft einsetzen bzw. den Dialog von Unternehmern, Wirtschaftsverantwortlichen und Kirche über gesellschaftspolitische Fragen fördern. Mit der Auszeichnung durch die Hanns-Lilje-Stiftung wurden die Initiativen gleichzeitig für den Deutschen Engage­mentspreis nominiert, mit dem besonderes bürgerschaftliches Engagement gewürdigt wird.

Alle zwei Jahre wird der „Hanns-Lilje-Stiftungspreis Freiheit und Verantwortung“ zu wechselnden Themenschwerpunkten verliehen. Ziel der Hanns-Lilje-Stiftung ist es, so den Dialog von Kirche und Theologie mit Wissenschaft, Technik, Wirtschaft, Kunst und Politik zu fördern und zukunftsorientierte Debatten anzuregen. Eine siebenköpfige Jury aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen wählte die Preisträger aus.

Gewinnerinnen Hanns-Lilje-Stiftungspreis 2017 (Foto: Jens Schulze)

Kategorie Wissenschaftspreis

Mit dem „Hanns-Lilje-Stiftungspreis Freiheit und Verantwortung“ würdigte die Hanns-Lilje-Stiftung in der Kategorie Wissenschaftspreis in gleichen Teilen die Kölner Theologin Dr. Claudia Fülling und die Tübinger Theoling PD Dr. Gotlind Ulshöfer mit jeweils 5.000 Euro.

Kategorie Initiativpreis

Der „Hanns-Lilje-Stiftungspreis Freiheit und Verantwortung“ wurde in der Kategorie Initiativpreis drei Projekten in unterschiedlichen Teilen verliehen.

"5000 Brote" - KWA (Foto: Jens Schulze)

„'5000 Brote – Konfirmanden backen Brot für die Welt' – ein Projekt des Evangelischen Verbands Kirche Wirtschaft Arbeitswelt in Hannover, stellt die Jury als sehr kreativ und außerordentlich wirkungsvoll heraus“, so Carola Schwennsen. Es wird mit 5.000 Euro ausgezeichnet. „18.000 Konfirmandinnen und Konfirmanden erleben durch die Auseinandersetzung mit der Lebenssituation von Jugendlichen aus anderen Ländern, der Beschäftigung mit Grundnahrungsmitteln und insbesondere durch das eigene Backen, das Einwerben und Weitergeben von Spenden einen Kreislauf, der dem Leben dient. Globale wirtschaftliche Zusammenhänge werden sichtbar und fassbar. Bei alledem unterstützen sie Gleichaltrige, deren Grundbedürfnisse auf Nahrung und Bildung oft eben nicht gestillt werden.“

Arbeitskreis Evangelischer Unternehmer e.V. - AEU (Foto: Jens Schulze)

Der Arbeitskreis Evangelischer Unternehmer e.V. (AEU) aus Karlsruhe wurde mit 2.500 Euro gewürdigt. Carola Schwennsen sagte: „Dem AEU gelingt es, Führungskräfte in Unternehmen für Glaubensfragen zu sensibilisieren und in Glaubensfragen zu vergewissern. Er bietet damit in einzigartiger Weise ethische Orientierung und fachlichen Austausch für unternehmerische Entscheidungen auch in Krisensituationen. Darüber hinaus beteiligt er sich an der kirchlichen und gesellschaftspolitischen Meinungsbildung zu wirtschafts- und sozialethischen Fragen. Ein Gewinn für die Unternehmen, die Kirche und die Gesellschaft!“
 

Südwind e.V. (Foto: Jens Schulze)

Auch das Institut für Ökonomie und Ökumene Südwind e.V. aus Bonn wurde mit 2.500 Euro honoriert. „Der Verein Südwind schafft es seit über 25 Jahren komplexe und teils erdrückende Sachverhalte zu greifbaren Themen kommunikativ herunterzubrechen und Handlungsoptionen anzubieten. Südwind erreicht damit Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Verantwortliche in Politik und Wirtschaft. So arbeitet Südwind an alternativen Wirtschaftsmodellen bis hin zur Einrichtung von Fonds bei etablierten Banken für ethisch verantwortliches Investment. Eine zivilgesellschaftliche Erfolgsgeschichte!“, betonte Carola Schwennsen.