Ausschreibung für das Schuljahr 2022/2023

Schülerinnen und Schüler in der Auseinandersetzung mit religiösen Fragen

Der Landeswettbewerb wird in Kooperation mit dem Religionspädagogischen Institut Loccum veranstaltet.

Für das Schuljahr 2022/23 ist unter der Schirmherrschaft von Frau Prof. Dr. Sandra Ciesek der elfte Landeswettbewerb Evangelische Religion ausgeschrieben. Prof. Dr. Sandra Ciesek ist Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt am Main sowie Professorin für Medizinische Virologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Sie hat durch ihre Forschung sowie Auftritte im NDR-Podcast „Corona Virus Update“ mit Prof. Dr. Christian Drosten die Menschen in den letzten beiden Jahren durch die Pandemie mit Informationen und Empfehlungen begleitet. Ihre Aufklärung trug dazu bei, Verschwörungserzählungen die Basis zu entziehen und Lebenswissenschaft auch lebensnah zu vermitteln.

Der Wettbewerb ist initiiert und gefördert von der Hanns-Lilje-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Dammann-Stiftung.

Der Landeswettbewerb steht unter dem Thema #Mensch und richtet sich an Schüler:innen des 10. Jahrgangs sowie der gymnasialen Oberstufe an Gymnasien, Gesamtschulen und Beruflichen Gymnasien. Teilnehmen dürfen Schüler:innen, die den evangelischen Religionsunterricht besuchen. Der Wettbewerbsbeitrag besteht aus einem Portfolio, das sowohl als Einzelbeitrag als auch als Gruppenbeitrag (max. fünf Personen) eingereicht werden kann.

 

#Mensch ist für Jugendliche ein essenzielles Thema: Es legt genuin theologische Grundlagen, verknüpft sich mit aktuellen Fragestellungen, bietet vielfältige Möglichkeiten zur inhaltlichen Auseinandersetzung und eröffnet weiten Raum für kreative Gestaltungen.

 

Theologisch ist der Mensch Geschöpf Gottes; dies ist keine konsensfähige Feststellung über die Natur des Menschen, sondern für Christen eine Gewissheit, die aus dem Glauben erwächst. Biblisch ist der Mensch verkörpertes Ebenbild Gottes und sein Gegenüber, damit beauftragt, Gottes gute Schöpfung zu bebauen und zu bewahren (Gen 1,27f). Von Beginn an verbindet Gott und seine menschlichen Geschöpfe eine besondere Beziehung, die gilt für den Anbeginn der Welt ebenso wie für den Beginn jedes einzelnen Lebens: „Denn du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleibe. Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. Es war dir mein Gebein nicht verborgen, da ich im Verborgenen gemacht wurde, da ich gebildet wurde unten in der Erde. Deine Augen sahen mich, da ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war.“ (Ps 139,13-16) Grundsätzlich gilt: Der Mensch existiert in einem Beziehungsgefüge zu Gott, zu seinen Mitmenschen und zur gesamten Schöpfung. Doch in der Bibel wird außerdem erzählt, dass der von Gott als Ebenbild geschaffene und mit der Herrschaft über die Erde beauftragte Mensch (fast) von Beginn an auch Sünder ist (Gen 3,1-4,16). Hat er seine Gottebenbildlichkeit also verwirkt?

Paulus kann davon sprechen, dass jeder einzelne Mensch als Sünder vor Gott versagt und der Erlösung bedarf. „Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.“ (Röm 7,19) Doch diese Rettung kann der Mensch nicht aus sich selbst verwirklichen, sondern er ist angewiesen auf die Gnade Gottes. Einer der wichtigsten Sätze von Paulus lautet: „Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie geschrieben steht (Hab 2,4): »Der Gerechte wird aus Glauben leben.«“ (Röm 1,17).

Martin Luther hat diesen Gedanken später aufgegriffen und zu einer der zentralen reformatorischen Lehren, gleichsam zum articulus stantis et cadentis ecclesiae, gemacht. Für Luther ist der glaubende Mensch immer Sünder und Gerechtfertigter zugleich (simul iustus et peccator) – er ist Sünder aufgrund seiner Verstrickung in die Sünde und Gerechtfertigter, weil Gott ihn als solchen ansieht. Der Mensch kann sich trotz allem bejahen, weil er sich von Gott angenommen weiß. Wer weiß, dass sich die eigene Annahme durch Gott allein dessen Gnade verdankt, der verwirklicht seine wahre geschöpfliche Bestimmung, also seine Gottebenbildlichkeit.

Das Neue Testament spricht von Jesus Christus als dem wahren Ebenbild Gottes (vgl. 2Kor 4,4). In ihm steht den Christ:innen vor Augen, wie sie die Bestimmung ihres Lebens erfüllen sollen. So muss und kann das Leben Jesu, sein Wirken und Handeln, Richtschnur im Leben der Christ:innen sein. Denn jeder Mensch steht immer wieder vor ethischen Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Die Gottebenbildlichkeit wird so zum Ziel menschlichen Lebens und zum Gegenstand eschatologischer Hoffnung.

 

Für Schüler:innen stellt sich die Frage „Was ist der Mensch?“ wahrscheinlich eher im Zusammenhang mit ihrem eigenen Leben. Sie stehen noch relativ am Anfang ihrer Suche nach der eigenen Identität und Lebensgestaltung und fragen sich: Wer bin ich eigentlich? Wer möchte ich sein? Oder: Wer möchte ich am Ende meines Lebens gewesen sein? In den letzten beiden Jahren kamen aufgrund der Pandemie zu dieser schon sehr kniffligen Frage nach der Selbstwerdung und ihrem Freiheitsrahmen Erfahrungen der Isolation, der Verletzlichkeit und des Auf-sich-gestellt-Seins hinzu. Die Frage nach dem Umgang mit der Verletzlichkeit und Sterblichkeit jedes menschlichen Lebens rückten stärker in den Fokus. Durch Corona wurde die Endlichkeit des Lebens noch deutlicher sichtbar als vorher; das löste Sorgen und Ängste aus. Der optimistische Fortschrittsglaube wurde rissig – Menschen mussten sich ihrer eigenen Grenzen bewusstwerden.

Durch Homeschooling oder Quarantäne mussten viele soziale Kontakte ruhen, was für die meisten Menschen – und gerade für Jugendliche – als Beziehungswesen eine harte Prüfung darstellte. Jugendforscher Klaus Hurrelmann spricht von einer „Generation Dauerkrise“. „Für diejenigen, die jetzt Jugendliche oder junge Erwachsene sind, ist die unerwartete Veränderung fast schon eine Normalität. […] Eine wirklich lange Planung des eigenen Lebens ist für sie weder möglich noch klug. Sie müssen sich immer wieder an den Wandel anpassen.“[1]

Und als sich im Frühjahr 2022 dann die erste Hoffnung breitmachte, dass die Coronapandemie überwunden sein könnte, begann der Ukrainekrieg. Wieder sind nicht nur Jugendliche verängstigt und unsicher. Für junge Menschen ist dies der erste Krieg auf europäischem Boden, den sie bewusst erleben. Wieder sind sie hilflos, ihrer eigenen Verwundbarkeit ausgeliefert. Jugendliche müssen sowohl die Kriegsschrecken als auch die Auswirkungen auf ihre eigene Situation bewältigen. So wird erst jetzt vielen Menschen in Deutschland bewusst, in welchen Abhängigkeiten sich unser Land energiepolitisch befindet. In einer warmen Wohnung zu leben, wird zum Luxus. Doch kann diese Energiekrise auch dazu führen, dass sich die Energiewende in Richtung erneuerbarer Energien beschleunigt. Sicher ist: Dieser Krieg wird zu einem vielfältigen Wandel in Bezug auf gesellschaftliche, politische, wirtschaftliche – und vermutlich auch religiöse und kirchliche Realitäten führen.

Der Gedanke an die Zukunft verbindet sich bei Jugendlichen aktuell mehr mit Sorgen und Ängsten als mit Hoffnung und Euphorie. Mit der Coronapandemie und dem Ukrainekrieg sind bereits zwei akute gegenwartsdiagnostische Themen benannt;  auch die Klimaprognosen, der spürbare politische Rechtsruck in ganz Europa und die steigende Anzahl der nicht demokratischen Staaten weltweit führen dazu, dass junge Menschen ehemals selbstverständliche Zukunftsvisionen wie die Gründung einer Familie in Frage stellen. Wie wirken sich diese Dauerkrisen auf das Menschsein aus?

Ethische Fragestellungen werden sichtbar, die auch theologisch beantwortbar bzw. im theologischen Kontext anzugehen sind. Das Thema „#Mensch“ bietet den Jugendlichen die Möglichkeit, sich mit Themen auseinanderzusetzen, die nahtlos an ihre Lebenswelt anknüpfen. Das Zeichen # soll darauf hinweisen, dass unsere Wirklichkeit mittlerweile stark durch die Digitalisierung geprägt ist und gerade Jugendliche die Sozialen Medien nutzen, um sich selbst darzustellen. Die Kommunikation zwischen Jugendlichen und ihre Selbstdarstellung haben sich durch die pandemische Lage sogar noch weiter in die digitalen und sozialen Medien verlagert. Für Jugendliche verschmelzen die digitale und die analoge Welt zu einer Wirklichkeit.

Wo die Schüler:innen in ihrer Wettbewerbsarbeit auch ansetzen mögen: Die Auseinandersetzung mit „#Mensch“ wird sie mit ihrer eigenen Identität, mit menschlicher Beziehungshaftigkeit und Sozialität sowie auch mit ihrer unantastbaren Würde als Mensch konfrontieren.

In ihrem Portfolio sollen die Schüler:innen sich aus theologischer bzw. religiöser Perspektive mit einer von ihnen selbst gewählten Fragestellung auseinandersetzen, die sich nachvollziehbar im Kontext von „#Mensch“ verorten lässt. Das Portfolio als Ergebnis der eigenständigen Projektarbeit dokumentiert und reflektiert den Prozess dieser Auseinandersetzung.

Von dieser übergeordneten Frage können sich Schüler:innen leiten lassen:

Was ist der Mensch?

Machen Sie sich mit Ihrem Wettbewerbsbeitrag auf den Weg:

Überlegen Sie dazu grundlegend:

  • Was, wer oder wie ist für Sie der Mensch?
  • Welche Zusammenhänge sehen Sie zwischen dem Menschen und Religion?

Machen Sie sich Gedanken zu Ihrer Planung:

  • Welcher konkreten Frage möchten Sie nachgehen?
  • Wie wird Ihr Thema individuell, gesellschaftlich und kirchlich diskutiert?
  • (Wie) hat sich Ihre Perspektive verändert, während Sie sich mit Ihrer Fragestellung auseinandergesetzt haben?
  • Welche Gestaltungsformen könnten hilfreich sein?

Verortung im Religionsunterricht

Die Einbettung der Wettbewerbsarbeit in den evangelischen Religionsunterricht oder Unterricht anderer Fächer ist möglich und sinnvoll, allerdings nicht zwingend gefordert. Je nach Anzahl der interessierten Schüler:innen einer Lerngruppe sollte daher die Lehrkraft entscheiden, welchen Raum sie für die Wettbewerbsarbeit zur Verfügung stellen kann und möchte.

Sollte eine Lerngruppe geschlossen zum Wettbewerbsthema arbeiten, müssen entsprechend mehrere Einzel- bzw. Gruppenbeiträge eingereicht werden. Die Teilnahme eines ganzen Kurses ist grundsätzlich erfreulich, sollte jedoch von der betreuenden Lehrkraft nicht forciert oder gar eingefordert werden. Wer nicht von sich aus motiviert ist, wird mit wenig Engagement in eine thematische Auseinandersetzung gehen.

Mit „#Mensch“ bewegt sich das Wettbewerbsthema vor allem in den inhaltlichen Kompetenzbereichen Mensch, Jesus Christus und Ethik.

Möglicherweise bieten einzelne Sequenzen der schulinternen Curricula den Raum, durch die Wettbewerbsarbeit erarbeitet, gestaltet und vertieft zu werden. In Absprache mit allen Beteiligten innerhalb der Schule bestünde auch die Option, den Wettbewerbsbeitrag als Alternative zu einer Klausur zu nutzen. Bei der Bewertung von Gruppen-Portfolios lässt sich gut mit der Methode der Poolnote arbeiten. Das Verfahren muss allerdings unbedingt vorher bekannt gegeben werden. Eine Benotung durch Poolnote bedeutet:

  • eine Gesamtnote für das Portfolio (z.B. 10 Punkte),
  • die dann mit der Anzahl der Gruppenteilnehmer:innen multipliziert wird (z.B. 40 Punkte bei vier Teilnehmenden)
  • und dann als Gesamtpunktzahl innerhalb der Gruppe fair aufgeteilt wird (z.B. 10 Punkte, 10 Punkte, 08 Punkte, 12 Punkte).

Besondere Lernleistung und Seminarfach

Der Landeswettbewerb Evangelische Religion gehört zu den vom Land Niedersachsen geförderten Wettbewerben. Der Wettbewerbsbeitrag kann daher für das 4. Prüfungsfach als Besondere Lernleistung in das Abitur eingebracht werden. Das ist ausschließlich für einen Einzelbeitrag möglich.

Der Charakter einer Facharbeit, bei der es sich um ein ergebnisorientiertes Leistungsdokument handelt, steht konträr zum Portfolio als prozessorientiertem Leistungsdokument. In Einzelfällen kann es sinnvoll sein, Teilergebnisse der Facharbeit für einzelne Einlagen im Portfolio zu nutzen. Nicht möglich ist es, Facharbeiten als Wettbewerbsbeitrag einzureichen! Bei Einsendung reiner Facharbeiten müssen diese Beiträge aus den genannten Gründen aus der Wertung genommen werden.

Auch das Seminarfach bietet einen guten Rahmen für die Wettbewerbsarbeit, da sich in Zielen und Anliegen beider Entsprechungen finden: im Lernen in der originalen Begegnung; im Lernen an und in komplexen Zusammenhängen; in der Handlungsorientierung und im selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Arbeiten. Wo immer das Fach Religion das Seminarfach mitverantwortet oder darin verortet ist, liegt eine ideale Voraussetzung für Projektlernen und die Erstellung des Portfolios als Wettbewerbsbeitrag.

Organisation und Zeitplanung

Es ist hilfreich, mit der Entscheidung für die Teilnahme ein Zeitraster für den gesamten Wettbewerbszeitraum zu erstellen, in den die Ferien, die für die jeweiligen Klassen und Kurse anliegenden schulischen Veranstaltungen und Verpflichtungen, vor allem auch Klausurblöcke, eingetragen werden. Da für die Wettbewerbsarbeit auch Recherchen und Begegnungen an außerschulischen Lernorten sinnvoll sein werden, sollte der Zeitraum hierfür möglichst früh und realistisch gesetzt werden, damit im Anschluss ausreichend Zeit für die Auswertung und Ausarbeitung zur Verfügung steht. Das Zeitraster sollte den Schüler:innen zur Verfügung gestellt und präsent sein.

Als ausgesprochen hilfreich hat es sich erwiesen, feste Zeiten im Religionsunterricht dafür zu reservieren, Zwischenergebnisse vorzustellen, noch offene Fragen ins Gespräch zu bringen und ein Feedback von Mitschüler:innen sowie auch von der Lehrkraft mitzunehmen. Auch Schüler:innen, die einzeln an einem Thema arbeiten, brauchen ein solches Coaching.

Die folgenden Termine bieten das Grundgerüst für einen Zeitplan:

ab 25. August 2022
Anmeldeunterlagen als Word-Datei herunterladen (www.rpi-loccum.de/Veranstaltungen/Wettbewerb); Themensuche, erste Recherchen

bis 30. September 2012
Themenfindung und -formulierung; Erstellen eines Zeitplans; Terminabsprachen für Recherchen vor Ort

05.-07. September 2022
Lehrkräftetagung in Loccum

30. September 2022
Anmeldeschluss. Grobgliederung des Portfolio erstellen; bei Gruppenbeiträgen Verantwortlichkeiten klären; Zeitplan für die individuelle Arbeit festlegen

September/Oktober 2022
Einleitung formulieren: „Meine/unsere Fragen an mein/unser Thema“; Recherchen durchführen, Literatur zum Thema lesen, Orte besuchen, Gespräche führen - und stets dokumentieren (auch per Foto)

Oktober-Dezember 2022
Ausarbeitung der einzelnen Einlagen; Entscheidung treffen, welche Materialien und Ergebnisse (nicht) in das Portfolio eingelegt werden; Texte für die jeweiligen Deckblätter der Einlagen formulieren

Ende Januar 2023
abschließenden Reflexionsbericht erstellen; Feedback einholen und überarbeiten 

bis 8. Februar 2023
Portfolios in dreifacher Ausfertigung als Hefter, Ringbuch, gebunden oder in einem schmalen (!) Ordner als Wettbewerbsbeitrag einreichen

Ideen für die Auseinandersetzung mit „#Mensch“

Die jeweilige Fragestellung, mit der die Schüler:innen sich auseinandersetzen, soll sich nachvollziehbar im Kontext des Wettbewerbsthemas verorten lassen und einen theologischen bzw. religiösen Bezug aufweisen. Diese Zuordnungen müssen im Portfolio erkennbar sein.

Im Folgenden seien Anregungen und Beispiele für Themen genannt:

  • Der Mensch – mehr als ein Tier?
  • Als Mann und Frau schuf er sie!? Gen 1,27
  • Sind alle Menschen gleich?
  • Mein Haus, mein Job, meine Yacht – Ist Leistung alles, was zählt?
  • Olympische Spiele, Fußball-WM – Ein Blick auf die Menschenrechte
  • Bin ich ein Sünder?
  • „Jeder Mensch braucht ein Zuhause“; „Sozial braucht digital“ und „Unerhört!“ – Wie Caritas und Diakonie sich für den Menschen einsetzen
  • Schafft der Mensch sich ab? (KI und Genomforschung)
  • Einsatz von KI als Chance in der Pflege?
  • Pepper, Elevon und Terapio – Maschinen für mehr Menschlichkeit?
  • Maschinenbilder – Menschenbilder
  • Menschenbilder im Vergleich
  • Umgang mit Verletzlichkeit
  • Wie gehen wir mit dem Tod um?
  • Darf der Mensch seinem Leben ein Ende setzen?
  • Der Mensch – ein religiöses Wesen?
  • Wozu ist der Mensch bestimmt?
  • „Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf!?“ (Titus Maccius Plautus)
  • Menschsein angesichts des Krieges

Die Erfahrung vergangener Wettbewerbsdurchgänge hat gezeigt, dass eine frühzeitige Themenformulierung für den Erfolg der Arbeit unbedingt notwendig und hilfreich ist. Je konkreter und klarer die Fragestellung bzw. das Thema formuliert werden, desto besser lassen sich Ideen für einen „roten Faden“ sowie für die einzelnen Einlagen des Portfolios entwickeln.

Lehrkräftetagung

Die Begleitung der Wettbewerbsarbeit durch eine Lehrkraft hat sich in pädagogischer und arbeitsökonomischer Hinsicht als sehr hilfreich erwiesen. Sie sollte sowohl bei der Themenformulierung als auch bei der Frage nach Einzel- oder Gruppenbeitrag beratend tätig sein, Organisation und Zeitplanung im Blick haben und einfordern sowie im Unterricht Raum für die Präsentation von Zwischenergebnissen wie für konstruktives Feedback geben.

Eine Tagung für begleitende Lehrkräfte findet vom 05. bis 07. September 2022 im RPI Loccum statt. Sie wird thematische Anregungen für die Arbeit am Wettbewerbsthema sowie eine Einführung in die Portfolioarbeit anbieten und Gelegenheit zum Austausch und zur Reflexion geben.

Die Teilnahme der betreuenden Kolleg:innen an der Tagung ist inhaltlich sinnvoll, jedoch keine Bedingung für die Wettbewerbsteilnahme der jeweiligen Schüler:innen.

Formale Vorgaben

  1. Das Portfolio besteht aus einer Einleitung, den eigentlichen Einlagen und dem abschließenden Reflexionsbericht.
  2. Die Einleitung muss den Titel „Meine/unsere Fragen an mein/unser Thema“ tragen und bei Gruppenbeiträgen von allen Beteiligten in gemeinsamer Verantwortung verfasst sein; Mindestumfang: zwei DIN A4-Seiten.
  3. Das Portfolio muss mind. fünf und darf max. zehn Einlagen verschiedener Art enthalten. Darunter kann sich auch eine PPP (max. 15 Folien) oder ein kurzes Film- oder Tondokument (max. fünf Minuten) befinden. Jede Einlage muss mit einem Deckblatt versehen sein. Die schriftlichen Einlagen dürfen einen Gesamtumfang von 15 DIN A4-Seiten nicht überschreiten. Dazu zählen weder die Deckblätter noch eventuelle PPP-Folien.
  4. Der abschließende Reflexionsbericht ist bei Gruppenbeiträgen von allen Beteiligten in gemeinsamer Verantwortung verfasst; Mindestumfang: zwei DIN A4-Seiten.
  5. Für alle geschriebenen Seiten gilt: Zeilenabstand 1,5 und Schriftgröße 12 pt.
  6. Das Portfolio enthält ein Inhaltsverzeichnis, ein vollständiges und korrektes Quellenverzeichnis sowie Seitenzahlen. Auf der ersten Seite müssen der Name der Schule sowie der Verfasser:innen des Portfolios vermerkt sein.
  7. Falls Personen beschrieben oder interviewt werden, müssen die Namen anonymisiert werden.
  8. Das Portfolio ist in dreifacher Ausführung als Hefter, Ringbuch in gebundener Form oder einem schmalen Ordner einzureichen. Diese Vorgabe ist aus organisatorischen Gründen unbedingt zu beachten!
  9. Ggf. eingereichte reine Facharbeiten werden disqualifiziert.

Die Gewichtung der Kriterien ist unabhängig von der hier gegebenen Reihenfolge und bleibt der Jury überlassen. Die Abgabe von Plagiaten (nicht kenntlich gemachte oder gar mit eigener Autorenschaft versehene Abschriften oder Entnahmen aus dem Internet, aus Büchern, Zeitschriften etc.) führt zur Disqualifikation.

Preise

Es werden insgesamt sieben Geldpreise in den Sparten Einzelbeitrag und Gruppenbeitrag vergeben:

 

Einzelbeitrag                                      Gruppenbeitrag

1. Preis: 300,- €                                 1. Preis: 600,- €

2. Preis: 250,- €                                 2. Preis: 500.- €

3. Preis: 150,- €                                 3. Preis: 400,- €

                                                           4. Preis: 300,- €

 

Es bleibt der Jury vorbehalten, die Preisgelder im vorgegebenen Gesamtrahmen abweichend einzusetzen.

Zusätzlich werden ca. 80 Buchpreise vergeben.

Alle Teilnehmenden erhalten eine Urkunde.

Termine

  • Anmeldeunterlagen: ab 25. August 2022
  • Anmeldeschluss: 30. September 2022
  • Einreichen der Beiträge: bis 8. Februar 2023 (Poststempel)
  • Prämierungsfeier in der Neustädter Hof- und Stadtkirche Hannover: 22. Juni 2023

Schirmherrschaft

Frau Prof. Dr. Sandra Ciesek

Was ist ein Portfolio?

Ein Portfolio ist eine Mappe mit einer individuellen Sammlung von gezielt ausgewählten Dokumenten und deren jeweiliger Auswahlbegründungen zu einer übergeordneten Fragestellung.

Ein Portfolio strukturiert und reflektiert den selbstständigen und eigenverantwortlichen Prozess der Auseinandersetzung mit einem bestimmten Thema und lässt die Lernprogression und den Erkenntnisgewinn sichtbar werden. Generell dokumentiert ein Portfolio die erworbenen Kompetenzen der Erstellerin bzw. des Erstellers.

Folgendes ist bei der Erarbeitung des Wettbewerbsbeitrages als Portfolio zu beachten:

  1. Das Portfolio insgesamt wie auch seine Einlagen sollen ästhetisch gestaltet sein. Zur Projektarbeit gehört auch die Planung eines Konzepts für die Einlagen.
  2. Es sollen Dokumente unterschiedlicher Art in der Mappe zusammengestellt sein – zum einen, um methodische Einseitigkeit zu vermeiden, zum anderen, um dem inhaltlichen Charakter des jeweils Dargestellten gerecht zu werden. Möglich wären beispielsweise:
  • ein Video zum Thema Grenzen des Menschseins
  • die Dokumentation eines Interviews mit einem Krankenpfleger über den Einsatz von Assistenzsystemen in der Pflege
  • die Dokumentation eines Interviews mit einer Bestatterin
  • ein Erfahrungsbericht über Pilgerreisen von Menschen, die während der Reise vom Glauben ergriffen wurden
  • eine Auslegung einer Schöpfungserzählung mit schriftlicher Auseinandersetzung zur Bedeutung der Perikope
  • eine Titelseite für einen Gemeindebrief zum Reformationstag
  • ein Entwurf für eine Umsetzung einer Tagung zum Thema „Krieg und Frieden“
  • ein Programmheft für eine Lesung theologischer und philosophischer Texte zum Thema „#Mensch“, zu der Eltern, Schüler:innen und Lehrer:innen eingeladen werden
  • eine Fotodokumentation zu unterschiedlichen künstlerischen Darstellungen des Menschen
  • eine Power-Point-Präsentation zum Thema „Sterbehilfe“
  • eine Dokumentation unterschiedlicher lyrischer Texte zum Thema „#Mensch“
  • eine Karikatur, die das Thema KI kritisch beleuchtet
  • eine Dokumentation einer Filmanalyse zum Beispiel zum Film „Ich bin dein Mensch“, „Ex Machina“ oder „Bigbug“
  • das Konzept einer möglichen neuen Kampagne von Caritas oder Diakonie
  • ein Streitgespräch zwischen einem Anhänger und einem Kritiker digitalen Wandels

 

Jede Einlage muss mit einem zusätzlichen Deckblatt versehen sein. Neben der Kurzinformation zu Datum und Titel dient der Raum auf diesem Deckblatt zur Reflexion des Erfahrenen, Erarbeiteten und Gelernten. Das Deckblatt besteht aus einer DIN A4-Seite. Folgende Fragen können hier leitend sein:

 

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Name(n):

Datum der Einlage:

Titel der Einlage:

Art der Einlage: (Erfahrungsbericht, Fotodokumentation, Interview, Konzept für … etc.)

 

Warum diese Einlage für das Portfolio ausgewählt wurde:

 

Was diese Einlage von meiner/unserer Arbeit zeigt:

 

Was ich/wir aus der Auseinandersetzung mitnehme/mitnehmen:

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Linda Frey ist Dozentin für Gymnasium und Gesamtschule am RPI Loccum.