Am Vorabend des Reformationstages laden die Hanns-Lilje-Stiftung und die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers zur jährlichen Veranstaltung „Was gesagt werden muss. Judentum und Reformation“ in die Marktkirche in Hannover ein.
Am Vorabend des Reformationstages laden die Hanns-Lilje-Stiftung und die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers zur jährlichen Veranstaltung „Was gesagt werden muss. Judentum und Reformation“ in die Marktkirche in Hannover ein.
Dr. Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, hält einen Impulsvortrag zum Thema „Der Kampf gegen Antisemitismus – Lackmustest für Kirche und Gesellschaft“.
In Deutschland ist Antisemitismus virulent. Der Umgang mit der sogenannten Wittenberger „Judensau“, einem antisemitischen Relief aus dem Mittelalter an Martin Luthers Predigtkirche, sorgt für öffentliche Debatten. Kirchenvertreterinnen und -vertreter aus aller Welt haben bei der Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen in Karlsruhe Anfang September um eine klare Haltung zur Überwindung von Antisemitismus gerungen. Bei der Kunstaustellung Documenta 15 eskaliert der Streit um die Präsentation antisemitischer Werke. Berichte von Übergriffen auf Menschen, die als Jude oder Jüdin wahrgenommen werden, gehen vielfach durch die Nachrichten.
Welchen Anteil haben die Kirchen an der wieder offen wahrnehmbaren Feindschaft gegenüber Menschen jüdischen Glaubens? Gehört Antisemitismus zur DNA der Theologie und einer vermeintlich christlich geprägten Gesellschaft? Haben Kirche, Politik und Gesellschaft antisemitische Entwicklungen in Deutschland und in anderen Ländern und Kulturen ausgeblendet? Welche neuen Ansätze sind notwendig, um Antisemitismus zu überwinden?
Dr. Felix Klein kommt darüber im Anschluss an seinen Vortrag mit Landesbischof Ralf Meister, Seniorrabbiner Dr. Gábor Lengyel und Katarzyna Miszkiel-Deppe von der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Niedersachsen / Amadeu Antonio Stiftung ins Gespräch. Professor Dr. Christoph Dahling-Sander, Geschäftsführer der Hanns-Lilje-Stiftung, moderiert.
Musikalisch wird der Abend gestaltet vom Ensemble Megaphon unter der Leitung von Lenka Župková.
30. Oktober 2022 in der Zeit von 19.30 bis 21.00 Uhr in der Marktkirche, Hanns-Lilje-Platz, Hannover. Eintritt frei.
alle Fotos: Jens Schulze