Am Dienstag vor den Schulferien haben Schülerinnen und Schüler der 5. Jahrgangsstufe der IGS Bothfeld am Kirchturm der St. Nicolai-Kirche ein Friedensmahnmal enthüllt.
Es entstand im Rahmen des Kooperationsprojektes „Vom Kriegerdenkmal zum Friedensmahnmal“, das die evangelische St. Nicolai-Kirchengemeinde und die IGS Bothfeld als „Kulturarbeit an Kirchen“ mit Förderung der Hanns-Lilje-Stiftung in diesem Jahr durchführen, und steht an dem Ort, an dem im November die Doppel-Stele Frieden des Künstlers Winni Schaak eingeweiht werden soll.
Auf Sperrholztafeln haben die Schüler ihre Gedanken zu Krieg und Frieden geschrieben und gemalt. „Der Krieg ist eine Maske der Angst, aber der Frieden muss sich nicht verstecken“, steht auf einer Tafel. Und auf einer anderen: „Wenn ihr mit dem Krieg die Erde schmutzig macht, dann müsst ihr es auch wieder aufräumen.“ Auf vielen Bildern sind gelbe Sonnen, bunte Regenbogen zu sehen – Visionen von einer friedlichen Welt. Über einem gemalten Panzer sind rote Herzen und das Wort „Frieden“ zu erkennen. Ein ausgesägtes Herz gibt den Blick frei auf das Kriegerdenkmal für die gefallenen Soldaten des 2. Weltkriegs. Warum ein Friedensmahnmal wichtig ist, bringt Jamie auf den Punkt: „Damit man immer daran denkt, wie schlimm Krieg ist und wie wichtig der Frieden.“ Und für Fee ist klar: „Das Thema Krieg und Frieden hat uns zum Nachdenken gebracht. Wenn man nichts tut, dann passiert auch nichts.“
Das Kunstwerk wurde in Begleitung der Künstlerin Almut Breuste in den Rosebuschverlassenschaften in Hannover-Ahlem erstellt, einem Erinnerungsort an das Schicksal von Millionen von Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen. Dort malten, schrieben, sägten und hämmerten die Schülerinnen und Schüler drei Tage lang für ihr Friedensmahnmal. „Die Tage mit den jungen Menschen waren besonders“, fasst Breuste ihre Erfahrungen zusammen. „Voller Begeisterung, Interesse, vielen Gedanken und Emotionen sind die Schüler an das Thema und die Gegebenheiten in den Verlassenschaften herangegangen, und es ist ein eigenes, eigenwilliges Objekt zu Krieg und Frieden und Janusz Korczak entstanden. Wir hatten zusammen ganz tolle Tage, die in Erinnerung bleiben werden.“ Und Astrid Ziron, Lehrerin der IGS, ergänzt: „Alle kleinen Friedensstifter waren sich zum Schluss nicht nur darüber einig, dass Frieden wichtig ist, sondern auch, dass sie gerne wieder in die Rosebuschverlassenschaften zurückkehren würden und dass ihnen das Projekt richtig viel Spaß gemacht hat.“
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Der Pastor der St. Nicolai-Kirchengemeinde, Dirk Rademacher, hofft, dass der Termin für die Enthüllung der Doppel-Stele Frieden am 11. November eingehalten werden kann. „ Am 11. November 2018 feiern wir nicht nur den Friedenssonntag, sondern erinnern wir uns auch an den 100. Jahrestag des Endes des Ersten Weltkriegs in Deutschland. Es wäre ein würdiger Termin, um mit dem Friedensmahnmal den Blick vom alten Soldatendenkmal auf die Gegenwart und die Zukunft zu richten.“ Mehr als 20.000 von 30.000 Euro zur Finanzierung des Mahnmals wurden bereits gesammelt. Darüber hinaus soll das Areal am alten Kirchturm zu einem Ort der Erinnerung an die Opfer von Krieg und Gewalt und zur Friedensmahnung umgestaltet werden.
Text: Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Nicolai, Hannover-Bothfeld
Die Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Nicolai in Hannover-Bothfeld ist eine der von der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und der Hanns-Lilje-Stiftung geförderten Kulturkirchen