Musik und Macht

Nachricht 03. Mai 2018

1747 empfing Friedrich der Große den Leipziger Thomaskantor Bach und stellte dessen Können auf die Probe.

Er gab ihm ein musikalisches Thema vor und verlangte eine ad hoc Improvisation. Bach fand das Thema so gelungen, dass er nach seiner Heimkehr ein ganzes Kammermusikwerk darüber schrieb, das Musikalische Opfer. 1976 wurde der in Deutschland lebende koreanische Komponist Isang Yun vom koreanischen Geheimdienst entführt und zu lebenslanger Haft verurteilt. Nach zwei Jahren entkam er und verarbeitete dieses traumatische Erlebnis in seiner Komposition „Königliches Thema“ eben jenes Thema, das 1747 Bach von Friedrich vorgesetzt wurde. Beide Komponisten reagierten mit Musik auf Macht.


Es wird also spannend am 28. April um 18.00 Uhr in der Landesgalerie. Beide Stücke werden dort aufgeführt, von Alican Süner und Ulrike Scobel, Violine; Anne Freitag, Traversflöte; Martin Jungnickel, Cello; Jan Katzschke, Cembalo. Dazu gibt es Erläuterungen zu den Themen „Musik und Macht“ und „Glaube und Macht“ von Oliver Kluge und Anke Merscher-Schüler. Diese Veranstaltung wird von der Hanns-Lilje-Stiftung gefördert, der Eintritt ist frei. 

Gefördert im Rahmen der Kulturkirchenförderung von der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers und der Hanns-Lilje-Stiftung.