Eine Ausstellung zum Thema Sterben der Eisenbildhauerin Hilke Leu
25. März bis 15. April 2018 in der Kulturkirche Bremerhaven
Eine Frau, so um die 50 Jahre alt, steht in ihrer Schmiedewerkstatt. Das Feuer brennt, der Hammer liegt auf dem Amboss bereit, in der einen Hand hält sie ein bereits bearbeitetes Stück Stahl. Aber was macht sie da? Tanzt sie etwa? Mit Lederschürze, Stahlkappenschuhen, Brille und Gehörschutz?
Was dem Betrachter so ungewöhnlich erscheint, gehört für Hilke Leu, Eisenbildhauerin aus Bremerhaven, zum Arbeitsprozess. Wenn sie innere Gedanken oder Gefühle im Stahl in eine äußere Form bannen möchte und die Imagination eines gestischen Ausdrucks nicht ausreicht, dann beschwört sie dieses Gefühl herauf und beobachtet in der Bewegung ihren eigenen Körperausdruck.
Aber worum geht es Hilke Leu in ihrer Ausstellung ÜBERFAHRT in der Kulturkirche Bremerhaven?
Um Menschen auf ihrem letzten Weg, um Menschen auf der Überfahrt, um Sterbende. Hilke Leu hat von Jugend an Menschen in ihrem Sterben beobachtet und mehrere auch begleitet. Ihrer Wahrnehmung nach hat jeder Mensch seine ganz persönliche Einstellung zum Sterben, die sich auf der eigenen Überfahrt nicht mehr ändern lässt. Da gibt es zum Beispiel denjenigen, der Ja zu seinem Gehen sagt, aber auch denjenigen, der partout nicht hinschauen will.
Letztlich zeigen sieben verschiedene Skulpturen sieben unterschiedliche Haltungen auf ihrer persönlichen Überfahrt. Sie werden gespiegelt von schlicht gehaltenen Druckgrafiken.
Die Kulturkirche Bremerhaven gehört zu den vier von der Hanns-Lilje-Stiftung geförderten signifikanten Kulturkirchen.
Donnerstag | 5. April | 19 Uhr | „Der Tod im Pflaumenbaum". Traditionelle und moderne Märchen aus aller Welt über das Leben und den Tod - vorgetragen von der Märchenerzählerin Thea Faber mit Begleitung von Roger Matscheizik (Flügel)
Sonntag | 15. April | 17 Uhr | Finissage mit Musik von Simon Bellett und Worten von Hilke Leu
Ort: Pauluskirche, Hafenstr. 124, 27576 Bremerhaven
Eintritt: Eintritt frei, Spenden erwünscht